Noch mehr Bilder aus Prag

Das ist aber nett: Stefan von Glahn hat mir eine E-Mail geschickt. Der Bremerhavener war vor kurzem in Prag und hat sehr schöne Bilder mitgebracht. Er stellt sie uns zur Verfügung. Schaut mal – zum Vergrößern einfach Draufklicken.

Warum sich die Tschechen wie Seeleute grüßen

So schnell sind 14 Tage rum! Schon gibt es den letzten Blogeintrag. Vom Moin zum Ahoj ist das Thema dieses Blogs: Aufklärung folgt jetzt.

Dass in einer der größten europäischen Hafenstädte der alte Seemannsgruß „Ahoi“ gebraucht wird, ist nicht sonderlich verwunderlich. In Bremerhaven gehört „Ahoi“ dazu, genau so wie die knappe norddeutsche Begrüßung „Moin“.

Nicht so flapsig und nicht so formell

Und auch im weit vom Meer entfernt liegenden Tschechien begrüßt man sich auf diese Weise: Es ist nicht so umgangssprachlich wie „Hi“ und nicht so formell wie „Guten Tag“. „Ahoj“ entspricht ziemlich genau dem deutschen „Hallo“.

Karel Gott und der kleine Maulwurf sagen es

Der berühmte tscheschiche Schlagersänger Karel Gott ruft es bei seinen Konzerten manchmal seinen Fans zu. Und auch der kleine Maulwurf, in Deutschland bekannt aus der Sendung mit der Maus, spricht zwar nicht viel, aber zu seinen Freunden sagt auch er regelmäßig „Ahoj“.

Die Tschechen sagen es halb scherzhaft, halb ernst

Warum aber sagt man das ausgerechnet in einem Land, das so weit weg vom Meer ist? Erklärungsversuche gibt es viele: „Die Tschechen sagen das halb scherzhaft, halb ernst aus der Nostalgie  und der  Melancholie heraus, weil Böhmen eben keinen Zugang zum Meer hat“, sagt Václav Petrbok, Bohemist und Germanist in Prag.

Sogar Shakespeare legt Böhmen ans Meer

„Sie grüßen sich wie die Matrosen am Meer – vielleicht ein bisschen trotzig.“ Die Vorstellung, dass Böhmen, der größte Landesteil der tschechischen Republik, am Meer liegt, sei aber keine unbekannte: „William Shakespeare verortet Böhmen in seinem berühmten „Wintermärchen“ ans Meer“, sagt Petrbok. „Und auch eine der bekanntesten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts, Ingeborg Bachmann, verfasste ein Gedicht mit dem Titel „Böhmen liegt am Meer“.“

Tschechien hat einen kleinen Hafen in Hamburg

Also alles nur Trotz? Nein, denn was viele nicht wissen: Tschechien hat einen Hafen. Und zwar in Hamburg. Der Moldauhafen (auf tschechisch: Vltavský přístav) ist ein Hafenbecken im Hamburger Hafen aus dem Jahr 1887. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Versailler Vertrag geregelt, dass ein 30000 Quadratmeter großes Gelände für 99 Jahre an die Tschechoslowakei verpachtet werden muss, da die Elbe für das Binnenland die einzige schiffbare Verbindung zu den Weltmeeren darstellt. Prag und Hamburg sind durch den Wasserweg miteinander verbunden. Es gibt daher die Theorie, dass tschechoslawkische Seeleute in den 1930er-Jahren den Seemannsgruß aus Hamburg mitbrachten.

Hafenhuren warnen ihre Freier

Eine weitere, eher amüsante Begründung liefert der Journalist Dietmar Bartz in einem Artikel in der Zeitschrift „mare“: „Wenn der Landgang der tschechischen Matrosen in den Industriehäfen an Moldau und Oberelbe endete, warnten die Mädchen aus den Hafenbars ihre Freier zum Abschied vor ihrer Berufskrankheit: ‚A hoj! Kdo nehojil, tomu upad!‘- ‚Und holla! Wer ihn nicht geheilt hat, dem ist er abgefallen!'“

Tramper sprechen sich mit „Ahoj“ an

Die wahrscheinlichste Erklärung aber ist eine andere: „In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts gab es sehr viele tschechische Jugendliche, die mit Kanus auf den Flüssen unterwegs waren“, sagt Petrbok. „Sie waren Pfadfindern oder den Wandervögeln ähnlich, saßen am Lagerfeuer, schliefen in unter freiem Himmel im Wald oder am Ufer.“ Sie nannten sich Tramper, auf tschechisch „trempi“, und fanden das „Ahoj“ wohl sehr wohlklingend. „Es hat ihnen gefallen“, vermutet Petrbok. „Sie haben sich gern so angesprochen, und auf diese Weise hat es sich verbreitet.“

 

 

Prag unter Dampf – Schiffe auf der Moldau

Im Vergleich zur Unterweser ist die Moldau in Prag nur ein Wässerchen. Doch wer glaubt, dort sei es deswegen nicht weit her mit der Schifffahrt, der täuscht sich gewaltig.
Ein große Flotte von 20 bis 50 Meter langen Motorschiffen ist die meiste Zeit im Jahr auf der Moldau unterwegs, um zigtausenden Touristen aus aller Welt die Goldene Stadt vom Wasser aus näher zu bringen. Da kann unsere kleine Bremerhavener Flotte von Ausflugsschiffen und -barkassen, darunter „Geestemünde“, „Dorsch“ und „Lady Sunshine“, von der Passagierzahl her nicht mithalten.

150 PS starke Dampfmaschine

Auch bei den Traditionsschiffen hat Prag zwei echte Leckerbissen zu bieten: die „Vltava“ und und die „Vyšehrad“. Die beiden Schaufelraddampfer werden von der 1865 gegründeten Prague Steamboat Company (Prager Dampfschiffsgesellschaft) betrieben und seit 2013 in der Liste tschechischer Kulturdenkmäler geführt. Die 53 Meter lange und 5 Meter breite „Vltava“ („Moldau“) wurde 1940 in Prag gebaut. Seit den neunziger Jahren mehrfach restauriert, können heute bis zu 250 Passagiere an Bord essen und trinken, Ausflugsfahrten bis ins 30 Kilometer von Prag entfernte Mělník machen und dabei dank Fenstern zum Maschinenraum der 150 PS starken Dampfmaschine bei ihrer hitzigen Arbeit zuschauen.

Genauso alt wie die Meter lange „Wal“

Die 1938 in Usti (Aussig) an der Elbe gebaute, 220 PS starke „Vyšehrad“ ist mit 62 Meter Länge und 6 Meter Breite laut Betreiber das größte noch in Fahrt gehaltene Flussdampfschiff Tschechiens. Bis zu 350 Passagiere passen auf Decks und in die klimatisierten Salons des Dampfers, der genauso alt ist wie der 50 Meter lange Eisbrecher „Wal“, der in der Seestadt die Dampfschiffstradition hochhält.

Nicht nur in Bremerhaven kommt Fisch auf den Teller

Bremerhaven kann man sich ohne Fisch gar nicht vorstellen. Wer an die Seestadt denkt, denkt den Fisch gleich mit. Obwohl Tschechien weit weg von Mittelmeer, Ostsee oder Nordsee ist, steht aber auch hier Fisch auf der Speisekarte.

In Tschechien spielt Süßwasserfisch die große Rolle

Während es sich beim Verkauf und beim Verarbeiten der Wassertiere in Bremerhaven natürlich hauptsächlich um Seefisch handelt, spielt in Tschechien Süßwasserfisch die größte Rolle.

Bis zu 20000 Tonnen Süßwasserfisch

Dabei steht der Karpfen (auf tschechisch: kapr) uneinholbar auf Platz eins der beliebtesten Fische. Laut einer Information von Radio Prag werden in der Tschechischen Republik jährlich bis zu 20000 Tonnen Süßwasserfisch produziert.

Etwa 85 Prozent der Zuchtmenge

Der Karpfen macht etwa 85 Prozent der gesamten Zuchtmenge aus. Ungefähr die Hälfte der Fische kommt in Tschechien auf den Markt, die andere Hälfte wird exportiert – unter anderem nach Deutschland.

Das traditionelle Weihnachtsessen

Vor allem zu Weihnachten wird traditionell Karpfen gegessen. Ein anderes Gericht zum Heiligabend ist eigentlich nicht vorstellbar. Diese Tradition ist wohl in früheren Zeiten entstanden, als man der christlichen Lehre entsprechend die Adventszeit als Fastenzeit beging. Der Heilige Abend war dabei Höhepunkt des Advents und zudem der Vorabend des Weihnachtstages und sollte deshalb besonders gefeiert werden.

Fischhändler verkaufen lebende Karpfen

In den kommenden Tagen ist es wieder so weit: An vielen Straßenecken in Tschechien, nicht nur in Prag, stehen Fischhändler und verkaufen Karpfen, die noch lebend in großen Bottichen umherschwimmen.

Fisch lebt noch in der Wanne weiter

Der Fisch wird entweder lebend mitgenommen und bis kurz vor dem Weihnachtsessen in der Badewanne gehalten oder aber der Fischhändler schlachtet ihn.

Traditionell gibt es zum Karpfen Kartoffelsalat

Es gibt mehrere Karpfengerichte. Häufig ist aber die Variante, ihn in Stücken zu panieren und zu braten. Dazu gibt es Kartoffelsalat, der meist mit Mayonnaise hergestellt wird.

Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien
Wenige Tage vor Heiligabend: An jeder dritten Straßenecke steht ein Fischhändler und verkauft Karpfen. Der Süßwasserfisch mit Kartoffelsalat ist DAS traditionelle Weihnachtsessen. Foto MAFRA/Tschechien

Markttag in Prag

Die Bremerhavener lieben ihre Wochenmärkte. Am Mittwoch und Samstag strömen die Bremerhavener beispielsweise nach Geestemünde, um beim Einkaufen an regionalen Ständen Bekannte und Freunde zu treffen und einen Plausch zu halten.

Auch in Prag gibt es Wochenmärkte, einen habe ich besucht. Hier gibt es neben zahlreichen Speisen und Getränken auch jede Menge Kunsthandwerk.

Ein paar Eindrücke…

Wer sich die Bilder größer anschauen möchte, klickt einfach drauf.

Bierbegleitende Speisen – tschechisches Kulturerbe und ein Hochgenuss

Die böhmische Küche ist bekannt für Fleischberge in dunkler Soße, dazu Knödel – das findet sich auf jeder Speisekarte. Alles sehr reichhaltig, üppig und fettig.

Ein unbekanntes Kneipenessen

Ein klein bisschen bekömmlicher, aber vor allem ganz besonders und für Touristen nahezu komplett unbekannt sind in Tschechien die sogenannten bierbegleitenden Speisen. Auch sie kommen auf jeder Speisekarte vor und sind das perfekte Kneipenessen. Denn sie bilden die Grundlage für ein, zwei oder auch 13 Bier.

Käse, gefüllt mit Kräutern, Chili und Knoblauch

Da ist zum einen der nakládaný hermelín, der eingelegte Hermelin. Dabei handelt es sich nicht um das marderartige Tier mit dem weißen Fell, sondern um einen Käse, der dem Camembert sehr ähnlich ist. Der Käse wird aufgeschnitten, mit Kräutern, Chili, Knoblauch und Zwiebeln gefüllt und dann in Öl und Kräuter eingelegt. Serviert wird er mit reichlich Brot, dem leckeren tschechischen Grau- oder Kümmelbrot.

Ein tschechisches Kneipengericht. Foto Bollmann
Ein tschechisches Kneipengericht. Foto Bollmann

Jeder, mit dem ich jemals in Prag war, musste diesen Käse probieren. Und ich verspreche: JEDER war begeistert. Ein Rezept gibt es hier.

Die zweite sehr bekannte Kleinigkeit zum Bier sind Utopenec oder Utopenci, was übersetzt so viel bedeutet wie Ertrunkene oder Abgesoffene. Auch als Wasserleiche wird es manchmal übersetzt.

Ertrunkene sind sauer eingelegte Würste

Utopenci sind grobe Würste, die sauer eingelegt und mit saurer Gurke oder ähnlichen eingelegtem Gemüse serviert werden. Auch dazu gibt es ordentlich Brot. Auch Utopenci habe ich schon mit vielen deutschen Freunden gegessen: Es gilt dasselbe wie für  Hermelin – unbedingt probieren. Ein Rezept gibt es hier.

Ein tschechisches Kneipengericht. Foto Bollmann
Ein tschechisches Kneipengericht. Foto Bollmann

 

Es gibt noch mehr Kleinigkeiten zum Bier, wie zum Beispiel Schmalzbrote (chleb se škvarkami) oder geröstetes Brot mit Knoblauch (topinky). Ebenfalls typisch tschechisch ist tatarák, ähnlich wie in Deutschland Tatar. Also sehr feines Hackfleisch, meist vom Rind. Es wird roh serviert mit geröstetem Brot, dazu bekommt man eine Auswahl an Gewürzen und ein rohes Ei. Sehr deftig und etwas besonders, aber durchaus lecker.

All diese Gerichte sind übrigens ganz und gar nicht teuer: Umgerechnet kosten die meisten dieser Kleinigkeiten zwischen 1,50 und 3 Euro.

Tatar vom Rindfleisch mit einem rohen Ei, Gewürzen, Kräutern und geröstetem Brot. Foto Bollmann
Tatar vom Rindfleisch mit einem rohen Ei, Gewürzen, Kräutern und geröstetem Brot. Foto Bollmann
Tschechisches Schmalzbrot. Foto Bollmann
Tschechisches Schmalzbrot. Foto Bollmann

 

Fünf Weihnachtsgeschenketipps aus Tschechien und Prag

Das Wochenende steht bevor, schon die dritte Kerze brennt übermorgen. Noch nicht alle Geschenke zusammen? Jetzt aber los! Hier habe ich fünf Geschenketipps zusammengestellt, die man – fast alle – auch aus oder in Deutschland bestellen oder kaufen kann.

1. Böhmisches Kristall – für jeden Geschmack etwas dabei

Zugegeben: Es ist Geschmackssach. Aber das böhmische Kristall ist weltweit bekannt. Von groß, ausladend und auffällig bis zu zierlich und elegant: Die Auswahl an Vasen, Karaffen, Schalen und Gläsern ist sehr vielfältig. Seit Jahrhunderten sind vor allem in Nordböhmen Dutzende Betriebe angesiedelt, die sich auf die Herstellung der Glaswaren spezialisiert haben. Sogar die berühmte Firma Swarovski hat ihre Ursprünge in Böhmen. In Prag gibt es zahlreiche Läden mit böhmischen Kristall – manches ist etwas billig, anderes aber auch von sehr guter Qualität. Von Deutschland aus kann man beispielsweise hier einkaufen.

Vor allem in Nordböhmen werden die Glaswaren hergestellt. Foto Bollmann
Vor allem in Nordböhmen werden die Glaswaren hergestellt. Foto Bollmann
...und auch mal in krasserer Farbe erhältlich. Foto Bollmann
…und auch mal in krasserer Farbe erhältlich. Foto Bollmann
Das böhmische Kristall ist weltweit bekannt. Foto Bollmann
Das böhmische Kristall ist weltweit bekannt. Foto Bollmann
Gutes Kristall hat auch seinen Preis. Das sind natürlich Kronen und nicht Euro. Foto Bollmann
Gutes Kristall hat auch seinen Preis. Das sind natürlich Kronen und nicht Euro. 27000 Kronen sind knapp 1000 Euro. Foto Bollmann

2. Der kleine Maulwurf – für kleine und für große Kinder

Diesen kleinen Kerl kennt wahrscheinlich jeder. Der niedliche kleine Maulwurf, den die meisten aus der „Sendung mit der Maus“ kennen, ist, was viele nicht wissen, ein Tscheche. Hier heißt er krtek (Maulwurf) oder krteček (kleiner Maulwurf). Der Prager Zeichner Zdeněk Miler hat die Zeichentrickserie über den Maulwurf und seine Freunde 1957 erfunden. Seitdem sind Dutzende Folgen erschienen und haben viele Kinder und Erwachsene begeistert. In Prag gibt es sehr viele verschiedene Andenken, mit denen man nicht nur Kindern eine Freude machen kann. Die wirklich hinreißenden Filme gibt es auf DVD, auch in Deutschland erhältlich – ein schönes Geschenk für Kinder oder Maulwurf-Fans – beispielsweise hier.

Die Filme gibt es auch auf DVD. Foto Bollmann
Die Filme gibt es auch auf DVD. Foto Bollmann
Holzspielzeug - der kleine Maulwurf zum Anfassen und Spielen. Foto Bollmann
Holzspielzeug – der kleine Maulwurf zum Anfassen und Spielen. Foto Bollmann
Holzspielzeug - der kleine Maulwurf zum Anfassen und Spielen. Foto Bollmann
Holzspielzeug – der kleine Maulwurf zum Anfassen und Spielen. Foto Bollmann
Holzspielzeug - der kleine Maulwurf zum Anfassen und Spielen. Foto Bollmann
Holzspielzeug – der kleine Maulwurf zum Anfassen und Spielen. Foto Bollmann

 

 

3. Becherovka – für den guten Schluck nach dem Essen

Jeder, der schon einmal in Prag oder anderswo in Tschechien war, kennt diese grüne Flasche mit dem blau-gelben Etikett. Der Kräuterschnaps Becherovka kommt aus der Kurstadt Karlovy Vary (Karlsbad) nah der deutschen Grenze. Das Getränk gilt wohl als fester Bestandteil des kulinarischen Nationalstolzes. Der klassische Becherovka enthält 38 Prozent Alkohol, es gibt ihn inzwischen aber auch in einigen anderen Variationen. Der Schnaps wird entweder pur, eisgekühlt oder als Mischgetränk mit Tonic oder Cola getrunken. Auch in Deutschland kann man Becherovka im gut sortierten Supermarkt oder Getränkefachhandel kaufen. Der nach Anis und Lebkuchen duftende Likör ist also ein gutes Weihnachtsgeschenk.

Der Kräuterschnaps mit dem leichten Duft nach Anis und Lebkuchen passt besonders gut zu Weihnachten. Foto Prowi
Der Kräuterschnaps mit dem leichten Duft nach Anis und Lebkuchen passt besonders gut zu Weihnachten. Foto Prowi

 

4. Fußball-Matroschkas – für den großen Fan

Für die Touristen der Fußballnation Deutschland hat sich ein Prager Händler etwas ganz besonderes ausgedacht. Die bunt bemalten, ineinander schachtelbaren Puppen sind sowohl als Spielzeug als auch als Dekoration beliebt, aber haben nichts mit Tschechien zu tun. Sie kommen aus der russischen Kultur. Dennoch sind sie auch in Prag ein Hingucker: Aus nahezu jedem Land gibt es Puppen fast aller Fußballmannschaften – für Fans sicherlich sehr attraktiv. In der größten Figur sind noch fünf weitere versteckt – und alle Figuren sind so bemalt wie die Spieler der jeweiligen Mannschaft aussehen. Die einzelnen Figuren zu fotografieren, war leider nicht so gern gesehen. Im Internet habe ich leider keinen Shop gefunden, der so etwas anbietet. Wer also unbedingt so eine Matroschka haben möchte, muss doch nach Prag fahren. Andere, auch sehr schöne Matroschkas, gibt es hier -auch zum selber machen!

Da schlagen die Herzen von Fußball-Fans höher. Foto Bollmann
Da schlagen die Herzen von Fußball-Fans höher. Foto Bollmann
Von nahezu allen deutschen Mannschaften gibt es Matroschkas. Fünf weitere Puppen finden sich in der größten. Foto Bollmann
Von nahezu allen deutschen Mannschaften gibt es Matroschkas. Fünf weitere Puppen finden sich in der größten. Foto Bollmann
...und natürlich ist auch Werder Bremen dabei! Foto Bollmann
…und natürlich ist auch Werder Bremen dabei! Foto Bollmann

 

5. Kosmetik von Manufaktua – worüber frau sich freuen würde

Noch ein Geschenk für die Ehefrau oder die Mama gesucht? In Prag sieht man regelmäßig Touristen und auch Prager mit grünen Papiertüten spazieren gehen. Darauf prangt „Manufaktura“ – eine tschechische Firma mit vielen Filialen in Prag, aber auch im Rest der Tschechischen Republik. Dort gibt neben Kunsthandwerk aus Böhmen und Mähren und sehr schönem Holzspielzeug für Kinder auch handgemachte Seifen und andere Kosmetikprodukte, vor allem Shampoo, Duschgel und Cremes. Besonders beliebt ist Bier- und Wein-Kosmetik, auch ein schönes Mitbringsel aus der tschechischen Hauptstadt. Aber auch Kosmetik mit Inhaltsstoffen aus dem Toten Meer oder für sehr sensible Haut gibt es. Das schönste: Die Kinderprodukte sind mit dem kleinen Maulwurf verziert. Manufaktura hat auch einen Online-Shop.

Viele Menschen laufen mit diesen Papiertüten durch die Prager Innenstadt. Foto Bollmann
Viele Menschen laufen mit diesen Papiertüten durch die Prager Innenstadt. Foto Bollmann
Bier-Kosmetik ist in den Filialen sehr beliebt. Foto Bollmann
Bier-Kosmetik ist in den Filialen sehr beliebt. Foto Bollmann
Es gibt jede Menge Auswahl: Von Bier- und Wein-Kosmetik bis hin zu Kinder-Duschgel. Foto Bollmann
Es gibt jede Menge Auswahl: von Bier- und Wein-Kosmetik bis hin zu Kinder-Duschgel. Foto Bollmann

In Prag lohnt sich der Blick nach unten

In Bremerhaven ist es noch neu, dass man Muster sieht, wenn man den Blick nach unten lenkt: Seit knapp drei Jahren schwimmt an der Seebäderkaje ein Fischschwarm direkt über den Willy-Brandt-Platz – zumindest scheint es so. Denn auf der Mitte des Platzes bildet ein asphaltierter Spiegel riesige Fische ab.  Fische nämlich, deren Lebensraum die Nordsee ist. Knurrhahn und Hering wurden mit einem Verfahren aus der Fahrbahnmarkierung witterungsbeständig abgebildet. Von unten, aber auch aus der Luft sieht es richtig schön aus.

Das Fisch-Motiv auf der Seebäderkaje ist ein echter Blickfang. Luftfoto Scheer
Das Fisch-Motiv auf der Seebäderkaje ist ein echter Blickfang. Luftfoto Scheer
Ein schönes Fotomotiv: Die Fische auf dem Willy-Brandt-Platz. Foto Scheer
Ein schönes Fotomotiv: Die Fische auf dem Willy-Brandt-Platz. Foto Scheer

In Prag ist mir beim Rundgang durch die Stadt auch aufgefallen, dass sich ein Blick nach unten wirklich lohnen kann. Wie ich in einem interessanten Beitrag von Radio Prag nachlesen konnte, ist die spezielle Pflasterung der Gehsteige in Prag ein Unikum. „An vielen Orten der Hauptstadt entdeckt man auf dem Boden Muster, häufig zweifarbig, gestaltet aus Pflastersteinen. Die Anfänge dieser Bodenmosaike liegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“, schreibt die Kollegin Martina Schneibergová. Das ganze Interview ist hier zu lesen.

Schick, oder?  Wenn man die Bilder anklickt, öffnet sich eine Bildergalerie.

Fünf Getränke, die man auf dem Weihnachtsmarkt probieren sollte

Feuerzangenbowle, heiße Schokolade mit oder ohne Schuss und vor vor allem eins: Glühwein! Das ist wohl das Kerngeschäft auf den meisten deutschen Weihnachtsmärkten.

In Tschechien ist das Angebot ähnlich, aber trotzdem ein kleines bisschen anders.

Diese fünf Getränke sollte man auf dem Weihnachtsmarkt in Prag probieren:

1. Svařák oder svařené vino

Dieses Getränk kommt dem deutschen Glühwein wohl am nächsten. Es ist roter oder weißer Wein, der erhitzt wird. In Prag ist aber nicht immer üblich, den Wein noch mit Gewürzen wie Zimt, Nelken, Zitrone oder Sternanis zu verfeinern. Manchmal bekommt man auch nur erwärmten Rotwein und dazu einen Beutel Zucker. Das, zugegeben, schmeckt nicht sonderlich gut. Theoretisch entspricht Svařak unserer Vorstellung von Glühwein, in der Praxis aber nicht immer.

Svařak ist zumindest theoretisch warmer Wein mit Gewürzen. Foto Bollmann
Svařak ist zumindest theoretisch warmer Wein mit Gewürzen. Foto Bollmann

 

2. Punč

Dem Glühwein sehr ähnlich ist der Punč (ausgesprochen wie in Deutschland der Punsch). Dabei handelt es sich auch um warmen Rot- oder Weißwein mit ein wenig Rum und Zucker, der dann mit Zitronen- oder Orangenscheiben abgeschmeckt und zum Beispiel mit Rosinen, Nüssen, Zimt und Sternanis verfeinert werden kann. In Prag wird auch Jablečný Punč (heißer Apfelwein) oder Višňový Punč  (heißer Kirschwein) angeboten.

Auch Punč wird in Prag gern getrunken. Foto Bollmann
Auch Punč wird in Prag gern getrunken. Foto Bollmann

 

3. Medovina

Wie auch in Deutschland wird in Prag der Honigwein, meist Met genannt, immer beliebter. Das Getränk aus Honig und Wasser wird in Prag manchmal noch mit Fruchtzusätzen von Apfel oder Kirsche angeboten.

Dieser Honigwein-Händler aus der Slowakei ist auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Ring in Prag sehr beliebt. Foto Bollmann
Dieser Honigwein-Händler aus der Slowakei ist auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Ring in Prag sehr beliebt. Foto Bollmann

 

4. Warme Säfte

Wenn es mal kein Alkohol sein soll: Warmer Apfel- oder Birnensaft ist eine leckere Alternative zum Glühwein an kalten Tagen.

Verschiedene Säfte als leckere alkoholfreie Alternative gibt es auch. Foto Bollmann
Verschiedene Säfte als leckere alkoholfreie Alternative gibt es auch. Foto Bollmann

 

5. Pivo

Die Tschechen lieben pivo und die Touristen lieben das tschechische Bier. Natürlich darf auf dem Weihnachtsmarkt auch der Gerstensaft nicht fehlen. Pilsner Urquell ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen sehr beliebt.

Auch an kaltenTagen auf dem Weihnachtsmarkt schmeckt ein tschechisches Bier, wie hier das Pilsner Urquell. Foto Bollmann
Auch an kaltenTagen auf dem Weihnachtsmarkt schmeckt ein tschechisches Bier, wie hier das Pilsner Urquell. Foto Bollmann